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Johann von Brabant, ›Winter wil uns jarlanc me‹ (C 21 22 23) Lied zurückLied vorDruckerTEI Icon

Überlieferung

C Brab 21 22 23

Kommentar

Überlieferung: Wie alle Lieder Johanns ist auch dieses nur durch C bezeugt. Zwar hat die in der Handschrift folgende Einheit C Brab 24 25 auch rote Initialfarbe, doch deuten die zwei ungenutzten Zeilen am Lied- bzw. Spaltenende nach C Brab 23 darauf hin, dass C Brab 21–23 als in sich geschlossen aufgefasst wurde. Aus textkritischer Sicht besteht an einer Trennung kein Zweifel, da sich C Brab 21–23 und C Brab 24 25 formal ganz offensichtlich voneinander unterscheiden.

Form: 4a 4b / 4a 4b // 4b 4c 4c .3d //R .4e .4e .3d

II,1 und III,2.5 verfügen über einen Auftakt. Die erste Strophe hat, im Gegensatz zu den beiden folgenden, nicht fünf, sondern nur vier Reime, da auch in den V. 6 und 7 der b-Reim verwendet wird.

Von der Strophenform her ähnelt das Lied einer Ballade (vgl. Wilkins, S. 552 sowie den Autorkommentar). Vergleichbare Formen sind in der Handschrift MS Douce 308 unter der Bezeichnung ballette überliefert (vgl. Doss-Quinby, S. CXVIII).

Inhalt: Der Natureingang entwirft ein Winter-Szenario, das, gemeinsam mit der Tatsache, dass die geliebte Dame ihm nicht wohlgesonnen ist, den Sänger zur Klage veranlasst. Um doch noch Trost zu erlangen, bietet er sich im Refrain der Venus als eigen diener (I,10) an. Str. II fokussiert eingangs die sinnlichen Reize der Dame. Der Sprecher nimmt diese zwar wahr, muss ihnen aber fernbleiben. Den dadurch bedingten Schmerz erlebt er als Gewaltanwendung vonseiten der Dame. In Str. III richtet das Ich seine Bitten direkt an die Geliebte und versichert sie seiner Dienstbereitschaft. In der letzten Wiederholung des appellhaften Refrains, der ja ebenfalls die Worte Genade, ku̍nigin, diener und trost (III,9–11) enthält, findet somit eine Parallelisierung oder Identifizierung der Geliebten mit Venus statt.

Agnes Amminger

Kommentar veröffentlicht am 18.12.2021.
Gehört zur Anthologie: Minne- bzw. Werbelied
 C Brab 21 = HMS I 9 VIII 1Zitieren
Digitalisat
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 19ra
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 I
 
 C Brab 22 = HMS I 9 VIII 2Zitieren
Digitalisat
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 19ra
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 II
 
 C Brab 23 = HMS I 9 VIII 3Zitieren
Digitalisat
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 19ra
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 III
 
 
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