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Heinrich von Veldeke, ›Min sendes denken, da bi mine sinne al gemeine‹
C C A L
C Veld 58
IC Veld 58 = KLD 58 XII 4
C Liecht 55 (54)
IC Liecht 55 (54) = KLD 58 XII 1
A Niune 25 (24)
IA Niune 25 (24) = KLD 58 XII 4
L Liecht 55
IL Liecht 55 = KLD 58 XII 1
C Veld 59
IIC Veld 59 = KLD 58 XII 2
C Liecht 56 (55)
IIC Liecht 56 (55) = KLD 58 XII 2
A Niune 26 (25)
IIA Niune 26 (25) = KLD 58 XII 2
L Liecht 56
IIL Liecht 56 = KLD 58 XII 2
C Veld 60
IIIC Veld 60 = KLD 58 XII 1
C Liecht 57 (56)
IIIC Liecht 57 (56) = KLD 58 XII 3
A Niune 27 (26)
IIIA Niune 27 (26) = KLD 58 XII 5
L Liecht 57
IIIL Liecht 57 = KLD 58 XII 3
C Veld 61
IVC Veld 61 = KLD 58 XII 3
C Liecht 58 (57)
IVC Liecht 58 (57) = KLD 58 XII 4
A Niune 28 (27)
IVA Niune 28 (27) = KLD 58 XII 1
L Liecht 58
IVL Liecht 58 = KLD 58 XII 4
C Liecht 59 (58)
VC Liecht 59 (58) = KLD 58 XII 5
A Niune 29 (28)
VA Niune 29 (28) = KLD 58 XII 3
L Liecht 59
VL Liecht 59 = KLD 58 XII 5

Kommentar

Überlieferung: Die ›Frauendienst‹-Handschrift L und das Ulrich von Liechtenstein-Korpus in C führen fünf Strophen parallel. Gegen diese Überlieferung schließen sich mit veränderter Strophenreihenfolge und metrischen Abweichungen die Überlieferung in A unter Niune und in C unter Heinrich von Veldeke zusammen, wobei der C-Schreiber das Lied mit nur vier Strophen am Ende des Veldeke-Korpus nachträgt (rubriziert von J5), aber in der Liedmitte Raum für die fehlende Strophe A III frei lässt.

Form: (.)2-a+.3-b / (.)2-a+.3-b // 2-b .2-c+.1-c+.1-b 2-d+.1-d+.1-b

Der Rhythmus ist daktylisch. Die Kanzone wird insofern überformt, als der b-Reim die gesamte Strophe durchgliedert (vgl. außerdem Braun, S. 407). In den Korpora A Niune und C Veldeke sind mehrere Verse um eine Hebung gekürzt. Parallel betrifft dies II,1 und A IV,2 / C III,2, dazu kommen C Veld I,5 und A Niune III,1f. Solche Unregelmäßigkeiten, die für die Überlieferung daktylischer Lieder typisch sind (vgl. von Kraus, S. 528, mit Bezug auf C), betreffen hier nur einen der beiden Überlieferungsstränge.

Inhalt: Das Preislied thematisiert in positiver Stimmung die Hoffnung, von der Geliebten erhört zu werden. Dabei mündet jede Strophe in eine Reihe laudativer Kennzeichnungen der Geliebten (z. B. L I,5: si reine, si sælich, si here, vgl. Hübner I, S. 271).

C Liechtenstein und L bieten die konventionellere Strophenfolge. Hier setzt das Lied mit dem frohen Preis der Geliebten ein (LC Liecht I). II und III thematisieren den Wunsch nach erfüllter Liebe: Die Geliebte möge nämlich das Ich und seinen Dienst (den Minnesang) bedenken (C Liecht II,2), wobei dieser eigene Sang in III mit einer Referenz auf Tristan und Isolde poetisch angereichert wird. IV und V heben die Beständigkeit des Ichs hervor, und zwar IV mit einem erneuten Hinweis auf das eigene Singen, während das Ich in V die Hoffnung ausdrückt, Liebesfreude zu erfahren, bevor es altersgrau ist.

Die Reihenfolge in C Veldeke und A ist nicht weniger plausibel (von Kraus, S. 531, spricht dagegen von »falsche[r] Strophenordnung«). Dieser Überlieferungsstrang stellt die beiden Ich-bezogenen Strophen an den Anfang: Das Ich verweist auf den eigenen Gesang und stellt seine Beständigkeit heraus (vgl. LC Liecht II), was seinen Wunsch nach erfüllter Liebe unterstützt (vgl. LC Liecht IV). In A führt die anschließende Strophe die Themen ›Beständigkeit des Ichs‹ und ›Wunsch nach erfüllter Liebe‹ zusammen (vgl. LC Liecht V); diese Strophe fehlt in C Veldeke. Es folgt in beiden Korpora der frohe Preis der Geliebten (vgl. LC Liecht I), der den erneuten Wunsch nach erfüllter Liebe, diesmal mit Tristan-Referenz, motiviert (vgl. LC Liecht III).

Simone Leidinger

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