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Ulrich von Winterstetten, ›Swie gerne ich were‹
C
C Wint 150 (143)
IC Wint 150 (143) = KLD 59 XXXVII 1
C Wint 151 (144)
IIC Wint 151 (144) = KLD 59 XXXVII 2
C Wint 152 (145)
IIIC Wint 152 (145) = KLD 59 XXXVII 3

Kommentar

Überlieferung: unikal in C.

Form: Kanzone. Metrisches Schema:

.2-a .2-a .2-a 2b / .2-c .2-c .2-c 2b // 4d .2-e .2-e .2-e .2-e 3d

Das Schema wird in den Strophen sehr frei gehandhabt (unreine Reime, variierende Auftaktgestaltung etc.). Im Korpuskontext ist die nachlässige Behandlung der Form auffällig.

In KLD sind die zweihebigen Verse jeweils zu Vierhebern zusammengezogen. Dagegen mag sprechen, dass dadurch fast passim gespaltene Senkungen erzeugt werden (weibliche/klingende Kadenz plus Auftakt), die aber sonst im Lied selten sind.

Inhalt: Frauenlied. Abgesehen von zwei kurzen Inquit-Formeln spricht durchgängig eine magt (I,4), sie klagt über die Männer und beschimpft sie drastisch, was die Anklage latent ironisch anbricht. Die Angriffspunkte der Kritik sind abstrakt formuliert; bemängelt wird, dass die Männer die Werbung stören (I), dass sie gegenüber den Frauen ohne Anstand, schamlos und prahlerisch auftreten (II) und dass das alte, Minne-getriebene, auf êre gerichtete Werbeverhalten der Männer in der Gegenwart verdrängt ist (III).

Die dritte Strophe ließe sich auch als Sänger-Strophe begreifen: Es fehlen die Inquit-Formel und die Drastik des Formulierens, thematisch neu ist das Vergangenheitslob. Genausogut könnte die magt sich neuen Argumenten zuwenden, denen ein anderer Sprachhabitus angemessen ist.

Florian Kragl

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