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Otto von Botenlauben, ›Du̍ Aventu̍re spottet min‹
B Botenl 1
 B Botenl 1 = KLD 41 I
Überlieferung: Stuttgart, LB, HB XIII 1, pag. 24

Kommentar

Überlieferung: Die Einzelstrophe eröffnet sowohl in B als auch in C das Korpus Ottos von Botenlauben. Zwischen beiden Versionen besteht im Wortlaut fast buchstäbliche Übereinstimmung.

Form: Kanzonenstrophe von schlichtem Bau mit regelmäßig alternierend gefüllten Versen: .4a .4-b / .4a .4-b // .4c .4c .4c

Inhalt: Die Strophe gibt sich vordergründig als ein Rätsel, da die Gaben der Aventiure in paradoxen Antithesen umschrieben sind (geturet–geswachet; suͤsse–gesuret; gab–niht enhan). Mit diesem widersprüchlichen Geschenk, in der Schlusspointe mit einem (unzugänglichen) Goldschatz in Indien verglichen, dürfte entweder die geliebte Frau oder deren Minne gemeint sein. Das Rätsel als in der Spruchdichtung geläufiger Typus unterhaltsamer Gnomik scheint hier Attrappe für eine nicht explizierte, sondern nur angedeutete Minneklage zu sein. Denselben Überraschungseffekt setzt die in B und C folgende Einzelstrophe ein.

Sonja Glauch

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