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Friedrich von Hausen, ›An der genaden al min froͤide stat‹
C Hausen 5
IC Hausen 5 = MF 43,28
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 117ra
C Hausen 6
IIC Hausen 6 = MF 43,36
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 117ra
C Hausen 7
IIIC Hausen 7 = MF 44,5
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 117rb

Kommentar

Überlieferung: Das Lied ist das erste einer Reihe von fünf Liedern, die unikal in C unter Friedrich von Hausen überliefert sind.

Form: .5a .5b / .5a .5b // .5-c .5d .5d .5-c

Die im Prinzip isometrische Form weist zahlreiche Freiheiten auf, der Rhythmus wirkt durch häufige Doppelsenkungen stellenweise daktylisch, III,1 ist überfüllt, III,7f. wirkt eher vierhebig, Auftakte können zweisilbig sein oder fehlen. Die Form entspicht derjenigen zahlreicher romanischer Lieder, ein bestimmtes Vorbild, diskutiert wurde z. B. Mon cor e mi e mas bonas chanssos von Gaucelm Faidit, kann nicht ausgemacht werden (Hassel, S. 62f.).

Inhalt: Minneklage mit dem zentralen Motiv der huote.

In Str. I lehnt das Ich es ab, über die huote zu klagen: Es ist vielmehr die Geliebte, in deren genade[] (I,1) es sich befindet, die seine Liebesfreude verhindert. Das Ich wünscht sich mit Str. II und III gerade die not (II,2, III,5) und swere (II,6, III,1), die andere aufgrund der huote erleiden. Liebe, die in Str. II formelhaft mit der Dichotomie froͤide und kumber (II,5) bezeichnet wird, hat das Ich noch nicht erfahren, was der letzte Vers wohl ironisch bestärkt (vgl. die Übersetzung von Schweikle, S. 107: »in dieser Hinsicht hat das Geschick viel getan für mich Unerfahrenen«). Str. III, die ebenfalls von Gegensätzen geprägt ist, variiert den Wunsch des Ichs nach nit umb ir minne (III,7).

Simone Leidinger

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