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Der Kanzler, ›Owe, daz mir gebristet‹
C Kanz 15
 C Kanz 15 = KLD 28 II 9; RSM ¹Kanzl/2/9a
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 424vb

Kommentar

Überlieferung: Die Strophe ist in der Basler Rolle, in C und anonym (im Kontext weiterer Frauenpreisstrophen) in der ›Niederrheinischen Liedersammlung‹ der Hs. N überliefert.

Form: .3-a .4b .3-a .4c .3d / .3-e .4b .3-e .4c .3d // .4f .3-g / .4f .3-g / .3-h .4i .3-h .4i .3i., Tonkommentar.

In C 5 sowie in N 6–8 fehlen die Auftakte, N 8 und 13 sind überfüllt. Das Reimschema ist in N teilweise gestört (s. V. 5, 9, 10).

Inhalt: Frauenpreis, der sich eines performativen Selbstwiderspruches bedient. Der Sprecher zeigt sich im Aufgesang als den maister[n] (B3 2) der Dichtkunst unterlegen und beklagt mit einem anaphorisch verwendeten owe (V 1f., 4) seine Unfähigkeit, den rainen wiben (B3 6) das ihnen gebührende Lob zukommen zu lassen. »[R]echt hübsch und originell, wenn auch ein wenig unlogisch« (Krieger, S. 64) wird im Abgesang diese Demutsformel aber sofort wieder relativiert: Selbst wenn der Sprecher sinne riche (B3 12) wäre, könne er die Vollkommenheit der Frauen nicht in Worte fassen. Alles »minnesangtypische Frühlingsinventar« (Hübner, S. 335), das im letzten Abschnitt der Strophe eingespielt wird, sei deshalb nutzlos angesichts der wibes werdekait (B3 19) – diese lässt sich somit nur in ihrer Unbeschreiblichkeit beschreiben.

Stephanie Seidl

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