Lyrik des deutschen Mittelalters


		A Reinm 28 = MF 153,5Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 2v
		I
B 12 C 15 E 72
		[ini G\|1\|blau]ewan ich ie deheinen m{#v^o\|uo}t·,[[1 Paragraphenzeichen am linken Rand (Liedbeginn)]]
		d#er h{o\|ô}he #st{#v\|uo}nt·, den / h{a\|â}n ich noch·.
		m{i\|î}n leben d#vnket mich #s{o\|ô} g{#v^o\|uo}t· –
		#vn#d i#st ez niht, #s{o\|ô} w{ei\|æ}n[[3 i¬w{ei\|æ}n~i$ hsl. i¬wein~i ndd. oder ältere Form von i¬waen~i (vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § L 45).]] ich e{z\|s} doch·. /
		d#c t{#v^o\|uo}t mir wol·: w#c wil ich e{z\|s} m{e\|ê}re·?[[3/8 i¬e{z\|s}~i (3x) mit Bezug auf i¬leben~i (V. 3).]]
		ich envurhte #vnrehten #spot·[[1 i¬#spot~i$ eventuell Federansatz über i¬o~i]] niht ze>>#s{e\|ê}re· /
		#vn#d kan wol l{i\|î}den b{o^e\|œ}#sen haz·.
		#solt ich e{z\|s} #s{o\|ô} die lenge {ph\|pf}legen, ine gert e{z\|s} niem#er / #Zbaz·. /


		A Reinm 29 = MF 153,14Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 2v
		II
B 9 C 11 E 73
		[ini W\|1\|rot]ie#st ime ze>>m{#v^o\|uo}te, wundert mich,
		dem h#er{c\|z}ecl{i\|î}chez liep ge#schiht?
		er #s{e\|æ}l{i\|e}c ma#n· / dar v{u^o\|uo}rt[[3 i¬v{u^o\|uo}rt~i$ i¬vüeren~i swV. ›führen, treiben‹ (vgl. Le III, Sp. 557); hier vielleicht i. S. v. ›aufführen, verhalten‹ (der Glückliche verhält sich so, wie der Sprecher glaubt); Konjektur nach BCE möglich (i¬vröut~i).]] er #sich·,
		als ich wol w{e\|æ}ne; ich weiz ez niht·.
		{o\|ou}ch we#ste ich g#erne, wie er t{e\|æ}/te·:
		obe er iht {ph\|pf}l{e\|æ}ge wunnecl{i\|î}cher #st{e\|æ}te·;
		di#v #sol ime rehte we#sen b{i\|î}·.
		got gebe, / d#c ich erkenne noch, in wel{h\|ch}em lebenne er #s{i\|î}·.


		A Reinm 30 = MF 153,23Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 2v
		III
B 10 C 12
		[ini I\|1\|blau]ch weiz b{i\|î} mir wol, d#c ein za/ge·
		#vn#sanfte ein #sinn{i\|e}c w{i\|î}p be#st{a\|â}t.[[3 i¬bestân~i stV. ›erobern‹ (vgl. BMZ II/2, Sp. 576b).]]
		ich #sach #si, w{e\|æ}ne ich, alle tage·,
		d#c mich #des iem#er / wund#er h{a\|â}t·,
		d#c ich niht re{dd\|dt}e, #sw#c ich wolte·;[[3-6 Interpunktionsvariante: [...] i¬wolte~i, / i¬al#s~i [...] i¬#solte~i.]]
		al#s ich e{z\|s} beginnen #vnd#er<<w{i\|î}len #solte·, /
		#s{o\|ô} #sw{i\|î}get[[??? SH: swîge?]] ich, deich niht en#sprach·,
		wan ich wol we#st{i\|e}, d#c niema#n noch liep vo#n / ir ge#schach·.


		A Reinm 31 = MF 154,5Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 2v
		IV
C 16
		[ini M\|1\|rot]{i\|î}n h#er{c\|z}e i#st #sw{e\|æ}re zaller z{i\|î}t·,
		#swenne ich d#er #sch{o\|œ}ne#n niht en#sihe·. /
		#si m#vgen ez l{a\|â}zen {a\|â}ne n{i\|î}t·,
		obe ich d#er w{a\|â}rheit ime[[3 i¬ime~i$ Bezug auf das Herz (vgl. V. 1).]] v#ergihe·,
		wan #si mir wonet / in>>m{i\|î}ne#m #sinne·,
		#vn#d ich die lieben {a\|â}ne m{a\|â}ze minne· –
		n{a\|â}he_t\|r_ [[1=, Konjektur nach C]]danne im_e\|_ h#erz{i\|e}n / m{i\|î}n·.
		#sine mohte vo#n ir g{#v^o\|uo}te mir niht lang#er fremede #s{i\|î}n·.


		A Reinm 32 = MF 154,14Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 2v
		V
C 17
		[ini M\|1\|rot]ich ger{o^v\|ou} [[1 i¬gero^v~i$ i¬ero^v~i vermutlich auf Rasur; i¬o~i aus i¬v~i gebessert]]no{h\|ch} / nie, d#c ich den #sin·
		an ein #s{o\|ô} #sch{o\|œ}ne w{i\|î}p verlie·.
		ez d#vnket mich ein g{#v^o\|uo}t [[1 i¬g#v^ot~i$ i¬o~i-Superskript vermutlich auf Rasur]]ge/win·:
		ir gr{#v^o\|uo}z mich minnecl{i\|î}che en{ph\|pf}ie·.
		vil g#erne ich des iem#er l{o\|ô}ne·.
		#si lebet / mit z{#v\|ü}hten wunnecl{i\|î}chen #sch{o\|ô}ne·:
		der t#vgende #si genieze_l\|n_ [[1=, Konjektur nach C]]#sol·.
		mir geviel / in>>m{i\|î}nen z{i\|î}ten<·> nie ein w{i\|î}p #s{o\|ô} rehte wol·.


		A Reinm 33 = MF 154,23Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 2v
		VI
C 18
		[ini G\|1\|blau]ot h{a\|â}t wol gezieret ir leben· /
		al#s{o\|ô}, d#c mich e{z\|s} gen{#v^e\|üe}gen wil·,
		#vn#d h{a\|â}t ze>>vr{oi\|öu}den mir gegeben
		an eine{n\|m}[[3/6 i¬eine{n\|m}~i/i¬#seml{i\|î}che{n\|m}~i$ Zur Alternation von i¬-em~i und i¬-en~i im Dat. Sg. vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § M 29.]] / w{i\|î}be liebes vil·.
		#sol mir ir #st{e\|æ}te kome#n ze g{#v^o\|uo}te·,
		d#c gilt ich ir #seml{i\|î}che{n\|m} / m{#v^o\|uo}te·,[[3 ›Das vergelte ich ihrer gleichen Gesinnung‹; semantisch liegt die Konjektur nach C nahe: [...] i¬ir mit~i [...] (›das vergelte ich ihr mit gleicher Gesinnung‹).]]
		#vn#d n{i\|î}de nieman d#vr #s{i\|î}n heil·,
		wan ich ze>>w{u^i\|ü}n#sche danne h{a\|â}n der / #Zwelte m{i\|î}nen teil·. /


		A Reinm 28 = MF 153,5Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 2v
		I
B 12 C 15 E 72
		[ini G\|1\|blau]ewan ich ie deheinen m{#v^o\|uo}t·,[[1 Paragraphenzeichen am linken Rand (Liedbeginn)]]
		d#er h{o\|ô}he #st{#v\|uo}nt·, den / h{a\|â}n ich noch·.
		m{i\|î}n leben d#vnket mich #s{o\|ô} g{#v^o\|uo}t· –
		#vn#d i#st ez niht, #s{o\|ô} w{ei\|æ}n[[3 i¬w{ei\|æ}n~i$ hsl. i¬wein~i ndd. oder ältere Form von i¬waen~i (vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § L 45).]] ich e{z\|s} doch·. /
		d#c t{#v^o\|uo}t mir wol·: w#c wil ich e{z\|s} m{e\|ê}re·?[[3/8 i¬e{z\|s}~i (3x) mit Bezug auf i¬leben~i (V. 3).]]
		ich envurhte #vnrehten #spot·[[1 i¬#spot~i$ eventuell Federansatz über i¬o~i]] niht ze>>#s{e\|ê}re· /
		#vn#d kan wol l{i\|î}den b{o^e\|œ}#sen haz·.
		#solt ich e{z\|s} #s{o\|ô} die lenge {ph\|pf}legen, ine gert e{z\|s} niem#er / #Zbaz·. /


		A Reinm 29 = MF 153,14Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 2v
		II
B 9 C 11 E 73
		[ini W\|1\|rot]ie#st ime ze>>m{#v^o\|uo}te, wundert mich,
		dem h#er{c\|z}ecl{i\|î}chez liep ge#schiht?
		er #s{e\|æ}l{i\|e}c ma#n· / dar v{u^o\|uo}rt[[3 i¬v{u^o\|uo}rt~i$ i¬vüeren~i swV. ›führen, treiben‹ (vgl. Le III, Sp. 557); hier vielleicht i. S. v. ›aufführen, verhalten‹ (der Glückliche verhält sich so, wie der Sprecher glaubt); Konjektur nach BCE möglich (i¬vröut~i).]] er #sich·,
		als ich wol w{e\|æ}ne; ich weiz ez niht·.
		{o\|ou}ch we#ste ich g#erne, wie er t{e\|æ}/te·:
		obe er iht {ph\|pf}l{e\|æ}ge wunnecl{i\|î}cher #st{e\|æ}te·;
		di#v #sol ime rehte we#sen b{i\|î}·.
		got gebe, / d#c ich erkenne noch, in wel{h\|ch}em lebenne er #s{i\|î}·.


		A Reinm 30 = MF 153,23Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 2v
		III
B 10 C 12
		[ini I\|1\|blau]ch weiz b{i\|î} mir wol, d#c ein za/ge·
		#vn#sanfte ein #sinn{i\|e}c w{i\|î}p be#st{a\|â}t.[[3 i¬bestân~i stV. ›erobern‹ (vgl. BMZ II/2, Sp. 576b).]]
		ich #sach #si, w{e\|æ}ne ich, alle tage·,
		d#c mich #des iem#er / wund#er h{a\|â}t·,
		d#c ich niht re{dd\|dt}e, #sw#c ich wolte·;[[3-6 Interpunktionsvariante: [...] i¬wolte~i, / i¬al#s~i [...] i¬#solte~i.]]
		al#s ich e{z\|s} beginnen #vnd#er<<w{i\|î}len #solte·, /
		#s{o\|ô} #sw{i\|î}get[[??? SH: swîge?]] ich, deich niht en#sprach·,
		wan ich wol we#st{i\|e}, d#c niema#n noch liep vo#n / ir ge#schach·.


		A Reinm 31 = MF 154,5Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 2v
		IV
C 16
		[ini M\|1\|rot]{i\|î}n h#er{c\|z}e i#st #sw{e\|æ}re zaller z{i\|î}t·,
		#swenne ich d#er #sch{o\|œ}ne#n niht en#sihe·. /
		#si m#vgen ez l{a\|â}zen {a\|â}ne n{i\|î}t·,
		obe ich d#er w{a\|â}rheit ime[[3 i¬ime~i$ Bezug auf das Herz (vgl. V. 1).]] v#ergihe·,
		wan #si mir wonet / in>>m{i\|î}ne#m #sinne·,
		#vn#d ich die lieben {a\|â}ne m{a\|â}ze minne· –
		n{a\|â}he_t\|r_ [[1=, Konjektur nach C]]danne im_e\|_ h#erz{i\|e}n / m{i\|î}n·.
		#sine mohte vo#n ir g{#v^o\|uo}te mir niht lang#er fremede #s{i\|î}n·.


		A Reinm 32 = MF 154,14Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 2v
		V
C 17
		[ini M\|1\|rot]ich ger{o^v\|ou} [[1 i¬gero^v~i$ i¬ero^v~i vermutlich auf Rasur; i¬o~i aus i¬v~i gebessert]]no{h\|ch} / nie, d#c ich den #sin·
		an ein #s{o\|ô} #sch{o\|œ}ne w{i\|î}p verlie·.
		ez d#vnket mich ein g{#v^o\|uo}t [[1 i¬g#v^ot~i$ i¬o~i-Superskript vermutlich auf Rasur]]ge/win·:
		ir gr{#v^o\|uo}z mich minnecl{i\|î}che en{ph\|pf}ie·.
		vil g#erne ich des iem#er l{o\|ô}ne·.
		#si lebet / mit z{#v\|ü}hten wunnecl{i\|î}chen #sch{o\|ô}ne·:
		der t#vgende #si genieze_l\|n_ [[1=, Konjektur nach C]]#sol·.
		mir geviel / in>>m{i\|î}nen z{i\|î}ten<·> nie ein w{i\|î}p #s{o\|ô} rehte wol·.

Überlieferung (Synopt. Schema)