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Gottfried von Neifen, ›Nu siht man aber die wunneklichen heide‹ (C 180–184) Lied zurückLied vorDruckerTEI Icon

Überlieferung

C Neif 180–184

Kommentar

Überlieferung: unikal in C.

Form: .5-a .5-b .5-c / .5-a .5-b .5-c // .5-d .3-d .3-d .3-d

Strophenübergreifend reimen im Abgesang assonierend Str. I mit Str. II und Str. III mit Str. IV. Zu strophenübergreifenden Reimresponsionen vgl. von Kraus, S. 154f.

Inhalt: Liebesklage, die sich mit Natureingang, poetologisch reflektierendem Abschluss und topischen Elementen zahlreicher Minnesang-typischer Gestaltungsmerkmale bedient. (Zu den vielfältigen Parallelen innerhalb des Gottfried-Korpus sowie zu den »Stellen oder Worte[n], die außerhalb der sonst gewohnten Bahnen liegen«, vgl. von Kraus, S. 156–158, Zitat ebd., S. 157).

Natur und Ich stehen im Natureingang in Analogie: So, wie sich die Vögel gegen des suͤssen meigen bluͤte freuen (I,7), freut sich das Ich nach der vil reinen guͤte (I,9). Die Freude der Vögel wird in I,7 wieder aufgegriffen, wobei die Parenthese in I,5f. es ermöglicht, in die Freude auch die oren (I,6) miteinzuschließen, die den Vogelgesang vernehmen (anders von Kraus, S. 157). Das allgemeine Frauenlob im Aufgesang von Str. II schlägt um in eine persönliche Liebesklage im Abgesang. Str. III thematisiert die Macht von personifizierter Minne und Dame. Eng miteinander verbunden sind dabei die topische Beschreibung des Gesichts der Geliebten in III,1f. (Mund, Augen, Kehle, Kinn, Wangen), der topische Blick ir liehten oͮgen (III,1) ins Herz des Ichs und schließlich der Topos der Dame im Herzen, der eher vorausgesetzt als ausformuliert wird, wenn die Minne dar zu (III,6) ins Herz dringt. Den Aufgesang von Str. IV gliedern die parallelisierten Anreden des Ichs an die personifizierte Minne, wobei IV,6f. mit der Macht der Minne und der Semantik vom herze an die vorhergehende Strophe anschließt. In IV,8–10 baut das Ich das Nebeneinander von personifizierter Minne und Geliebter zur Konkurrenz aus, wenn es sich wünscht, der kus von rotem munde und du̍ liebe mögen es von der Minne befreien. In Str. V unterscheidet das Ich poetologisch reflektierend die edeln jungen (V,2) und die Geliebte, denen es ze liebe singe, von den den valschen unde den ungetru̍wen (V,1) und einem Gesang ze leide. Die Herzsemantik wird durch das valsche[] herze, das den valsch wol bru̍wen kann (V,4), weitergeführt. Im Abgesang beschwört das Ich die Gegenseitigkeit der Liebe, die dem potenziell schädigenden has (V,10) der valschen zungen (V,5) entgegensteht.

Simone Leidinger

Kommentar veröffentlicht am 01.01.2019; zuletzt geändert am 16.01.2019.
Gehört zur Anthologie: Minne- bzw. Werbelied
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Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 41va
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