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›Vil dinges ligt den frawen an, das sy nicht sanfte leiden‹ (m₂ Namenl 24 25 26) DruckerTEI Icon

Kommentar

Überlieferung: Das Dreierbar, das der altüberlieferten Schlussstrophe zwei weitere Strophen voranstellt, findet sich in jenem Korpus von m2, das Konrad zugeschriebene Töne enthält. Die Parallelüberlieferung in k (k KonrW/HofT 1–3) rückt die altüberlieferte Strophe in die Mitte des Bars. Dieser Befund »legt dabei eher eine oder zwei weitere Einzel­stro­phen nahe als zwei gleichzeitige Zudichtungen um der Barnorm willen. In diesem Fall wäre nämlich eine festere Einbindung der Altstrophe in ihre neu konzipierte Umgebung zu erwarten, an die sich auch [m2] hielte« (Baldzuhn, S. 240).

Form: Tonkommentar

Inhalt: Frauenlehre, die den Wert weiblicher Affektdisziplinierung mit nur leichten inhaltlichen Verschiebungen je neu umkreist. Str. I »gehört ins Umfeld von Streitgedichten, die [...] den Vorzug von wîp oder man verhandeln« (Baldzuhn, S. 241). Hier wird er der Frau gegeben, wenn sie khewsch unde rain (m2 I,7) ist; das Sprecher-Ich kann sie in diesem Fall über alles auf der Welt stellen. Str. II betont die Anstrengung, die für eine derartige Kontrolle des Liebesverlangens seitens der Frau notwendig ist – für den Mann ist sie aber Gold wert. Str. III schließlich konkretisiert, wie eine Frau unstätigkeit (M2 III,1) vertreiben kann, indem sie iren mynikleichen leib (m2 III,4) diszipliniert (vgl. dazu den Kommentar zu C KonrW 100). Der Schluss der Strophe ist verderbt und dadurch nicht endgültig deutbar; rekonstruiert man ihn aus der Parallelüberlieferung, dann erscheint der Agon zwischen Mann und Frau, den die erste Strophe thematisiert, hier aufgehoben (vgl. dazu Baldzuhn, S. 241f.).

Stephanie Seidl

Kommentar veröffentlicht am 01.01.2019.
 m₂ Namenl 25 = RSM ¹KonrW/7/500cZitieren
Digitalisat
Wiltener Meisterliederhandschrift (München, BSB, Cgm 5198), fol. 107v
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