Lyrik des deutschen Mittelalters


		C Liecht 10 = KLD 58 III 1Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 237vb
		I
L 10
		[ini F\|2\|blau]r{ow\|ouw}e, #s{e\|æ}l{i\|e}{g\|c} fr{ow\|ouw}e m{i\|î}n·,
		an d{i\|î}ne#m dien-/#ste ich niene v#erzage·.
		#swie d#v wilt,[[3 Die Flexionsform i¬wilt~i existiert im Obd. für die 2. Sg. Präs. neben vorwiegendem i¬wil~i, vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § M 102.]] / #s{o\|ô} wil ich #s{i\|î}n·.
		d{a\|â} b{i\|î} #s{o\|ô} merke, w#c ich #sa-/ge·:
		fr{o^vw\|ouw}e, ich wei{s\|z} wol, ob mir †d{i\|î}n fr{u^i\|iu}n-/des gr{u^o\|uo}{s\|z}·[[3-6 i¬verdienen~i swV. ›durch Dienst erwidern‹ etc. (BMZ I, Sp. 370af.) mit Subjekt i¬dîn friundes gruoz~i ist semantisch fragwürdig; evtl. wäre nach L zu konjizieren, wo Subjekt und Objekt gewechselt sind. Das ungewöhnliche i¬gedienen~i mit i¬vrouwe~i als Subjekt in C Liecht 191 stärkt jedoch evtl. eine unkonventionelle Interpretation von i¬dienen~i im C-Korpus Ulrichs von Liechtenstein.]][[???]]
		niene v#erdient m{i\|î}ne be#ste#n #i#vn-/ge tage·,†
		d#c ich in #sorge#n alten m{#v^o\|uo}{s\|z}·. /


		C Liecht 11 = KLD 58 III 2Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 237vb
		II
L 11
		[ini M\|2\|blau]{i\|î}n h#erze g{i\|î}t mir w{i\|î}#sen r{a\|â}t·,
		#swie t#v#m{b\|p} / e{s\|z} vo#n den #i{a\|â}re#n #s{i\|î}·,
		d#c ich ir, d{u^i\|iu} t#vge#nde / h{a\|â}t·,
		#s{i\|î}¦mit #st{e\|æ}tem dien#ste b{i\|î}·.
		#s{i\|î}t e{s\|z} mir / #s{o\|ô} #st{e\|æ}te#n r{a\|â}t mit tr{u^iw\|iuw}e#n g{i\|î}t·,
		des doch mir / der l{i\|î}{b\|p}, d#er m{#v^o\|uo}t, noch nie wart vr{i\|î}·,
		des vol-/ge ich im gar {a\|â}n allen #str{i\|î}t·. /


		C Liecht 12 = KLD 58 III 3Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 237vb
		III
L 12
		[ini D\|2\|blau]{o\|ô} ich {e\|ê}r#st #sin[[3 Zu i¬sin gewinnen~i ohne Zusatz (wie z. B. i¬rehten sin gewinnen~i oder ›den i¬sin gewinnen~i, etw. zu tun‹) vgl. {Parzival 2003 # 690}, 573,10f.: i¬gewan er ie kraft ode sin,~i / i¬diu wârn im beide enpfüeret~i [...]. Alternativ könnte i¬#sin~i auch als Pron. (i¬sîn~i) mit Bezug auf das Herz aufgefasst werden.]] gewan·,
		d{o\|ô} riet mir d#c / h#erze m{i\|î}n·,
		ob ich iemer w{u\|ü}rde ein / man·,
		#s{o\|ô} #solte ich ir ze>>dien#ste #s{i\|î}n·.
		n#v i#st / mir komen d{u^i\|iu} z{i\|î}t, d#c ich dienen #sol·.
		n#v / helf mir got, d#c ich ir t{#v^o\|uo} den diene#st #sch{i\|î}n·, /
		d{a\|â} vo#n ich leides mich erhol·. /


		C Liecht 13 = KLD 58 III 4Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 237vb
		IV
L 13
		[ini S\|2\|blau]i i#st {#v\|ü}ber m{i\|î}ne#n l{i\|î}{b\|p}·
		vr{o^vw\|ouw}e #vn#d al des / h#erzen m{i\|î}n·,
		#si vil wunder w#erde{s\|z} w{i\|î}{b\|p}·. /
		n#v wes #sol ich [del ich del][[1 i¬h~i im getilgten i¬ich~i nicht vollständig ausgeführt]] ir gerner #s{i\|î}n·?
		wolde / #si den diene#st m{i\|î}n #vn#d m{i\|î}ne#n #sanc·,
		w{a\|â} / w{u\|ü}rde iemer mir #s{o\|ô} gr{o\|ô}{#s#s\|z}{u^i\|iu} gen{a\|â}de #sch{i\|î}n·? /
		w{a\|â} f#vnde ich #s{o\|ô} rehte h{o\|ô}hen danc·? /


		C Liecht 14 = KLD 58 III 5Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 237vb
		V
L 14
		[ini W\|2\|blau]{a\|â} m{o^e\|ö}hte mir #s{o\|ô} h{o\|ô}he kome#n·[[3-2 ›Wie könnten mir mein Dienst und mein ganzes Leid so hoch geraten?‹ {Wachinger 2006 # 339} versteht dagegen i¬hôhe komen~i als ›viel kosten‹ (ebd., S. 705, mit Verweis auf das DWb XI, Sp. 1678) und übersetzt ›Wo wäre sonst so hoch der Einsatz für mein Dienen und mein Leiden?‹ Le und BMZ kennen i¬hôhe komen~i in dieser Bedeutung nicht.]]
		m{i\|î}n / dien#st #vn#d al m{i\|î}n¦arebeit·?
		wan die / ich h{a\|â}n genome#n·,
		d{u^i\|iu} h{a\|â}t #sch{o\|œ}ne #vn#d w#erde-/{k\|ch}eit#·.
		h{o\|ô}her m{#v^o\|uo}t, d#v twinge#st mir den / l{i\|î}{b\|p} ze>>h{o\|ô}{h\|ch}·,
		#vn#d i#st dir d#c h#erze m{i\|î}n dar z{#v^o\|uo} / bereit·,
		wand e{s\|z} ie die nidern mi#nne vl{o\|ô}ch·. /


		C Liecht 15 = KLD 58 III 6Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 237vb
		VI
L 15
		[ini N\|2\|blau]idr{u^i\|iu} mi#nne, an fr{o^ei\|öu}de#n t{o\|ô}t·
		i#st er, dem #si / an ge#siget·.
		g{i\|î}t d{u^i\|iu} h{o\|ô}he #sende n{o\|ô}t·, /
		doch wol im, der der #selben pfliget·!
		#si g{i\|î}t / #sorge, #vn#d i#st d{u^i\|iu} #sorge fr{o^ei\|öu}den<<<r>{i\|î}ch·.
		fr{ow\|ouw}e, / d#c dich d{u^i\|iu} #sorge m{i\|î}n #s{o\|ô} ringe wiget·,
		d{a\|â} / vo#n #s{o\|ô} #sorge ich #st{e\|æ}te{k\|c}l{i\|î}ch·. /


		C Liecht 10 = KLD 58 III 1Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 237vb
		I
L 10
		[ini F\|2\|blau]r{ow\|ouw}e, #s{e\|æ}l{i\|e}{g\|c} fr{ow\|ouw}e m{i\|î}n·,
		an d{i\|î}ne#m dien-/#ste ich niene v#erzage·.
		#swie d#v wilt,[[3 Die Flexionsform i¬wilt~i existiert im Obd. für die 2. Sg. Präs. neben vorwiegendem i¬wil~i, vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § M 102.]] / #s{o\|ô} wil ich #s{i\|î}n·.
		d{a\|â} b{i\|î} #s{o\|ô} merke, w#c ich #sa-/ge·:
		fr{o^vw\|ouw}e, ich wei{s\|z} wol, ob mir †d{i\|î}n fr{u^i\|iu}n-/des gr{u^o\|uo}{s\|z}·[[3-6 i¬verdienen~i swV. ›durch Dienst erwidern‹ etc. (BMZ I, Sp. 370af.) mit Subjekt i¬dîn friundes gruoz~i ist semantisch fragwürdig; evtl. wäre nach L zu konjizieren, wo Subjekt und Objekt gewechselt sind. Das ungewöhnliche i¬gedienen~i mit i¬vrouwe~i als Subjekt in C Liecht 191 stärkt jedoch evtl. eine unkonventionelle Interpretation von i¬dienen~i im C-Korpus Ulrichs von Liechtenstein.]][[???]]
		niene v#erdient m{i\|î}ne be#ste#n #i#vn-/ge tage·,†
		d#c ich in #sorge#n alten m{#v^o\|uo}{s\|z}·. /


		C Liecht 11 = KLD 58 III 2Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 237vb
		II
L 11
		[ini M\|2\|blau]{i\|î}n h#erze g{i\|î}t mir w{i\|î}#sen r{a\|â}t·,
		#swie t#v#m{b\|p} / e{s\|z} vo#n den #i{a\|â}re#n #s{i\|î}·,
		d#c ich ir, d{u^i\|iu} t#vge#nde / h{a\|â}t·,
		#s{i\|î}¦mit #st{e\|æ}tem dien#ste b{i\|î}·.
		#s{i\|î}t e{s\|z} mir / #s{o\|ô} #st{e\|æ}te#n r{a\|â}t mit tr{u^iw\|iuw}e#n g{i\|î}t·,
		des doch mir / der l{i\|î}{b\|p}, d#er m{#v^o\|uo}t, noch nie wart vr{i\|î}·,
		des vol-/ge ich im gar {a\|â}n allen #str{i\|î}t·. /


		C Liecht 12 = KLD 58 III 3Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 237vb
		III
L 12
		[ini D\|2\|blau]{o\|ô} ich {e\|ê}r#st #sin[[3 Zu i¬sin gewinnen~i ohne Zusatz (wie z. B. i¬rehten sin gewinnen~i oder ›den i¬sin gewinnen~i, etw. zu tun‹) vgl. {Parzival 2003 # 690}, 573,10f.: i¬gewan er ie kraft ode sin,~i / i¬diu wârn im beide enpfüeret~i [...]. Alternativ könnte i¬#sin~i auch als Pron. (i¬sîn~i) mit Bezug auf das Herz aufgefasst werden.]] gewan·,
		d{o\|ô} riet mir d#c / h#erze m{i\|î}n·,
		ob ich iemer w{u\|ü}rde ein / man·,
		#s{o\|ô} #solte ich ir ze>>dien#ste #s{i\|î}n·.
		n#v i#st / mir komen d{u^i\|iu} z{i\|î}t, d#c ich dienen #sol·.
		n#v / helf mir got, d#c ich ir t{#v^o\|uo} den diene#st #sch{i\|î}n·, /
		d{a\|â} vo#n ich leides mich erhol·. /


		C Liecht 13 = KLD 58 III 4Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 237vb
		IV
L 13
		[ini S\|2\|blau]i i#st {#v\|ü}ber m{i\|î}ne#n l{i\|î}{b\|p}·
		vr{o^vw\|ouw}e #vn#d al des / h#erzen m{i\|î}n·,
		#si vil wunder w#erde{s\|z} w{i\|î}{b\|p}·. /
		n#v wes #sol ich [del ich del][[1 i¬h~i im getilgten i¬ich~i nicht vollständig ausgeführt]] ir gerner #s{i\|î}n·?
		wolde / #si den diene#st m{i\|î}n #vn#d m{i\|î}ne#n #sanc·,
		w{a\|â} / w{u\|ü}rde iemer mir #s{o\|ô} gr{o\|ô}{#s#s\|z}{u^i\|iu} gen{a\|â}de #sch{i\|î}n·? /
		w{a\|â} f#vnde ich #s{o\|ô} rehte h{o\|ô}hen danc·? /


		C Liecht 14 = KLD 58 III 5Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 237vb
		V
L 14
		[ini W\|2\|blau]{a\|â} m{o^e\|ö}hte mir #s{o\|ô} h{o\|ô}he kome#n·[[3-2 ›Wie könnten mir mein Dienst und mein ganzes Leid so hoch geraten?‹ {Wachinger 2006 # 339} versteht dagegen i¬hôhe komen~i als ›viel kosten‹ (ebd., S. 705, mit Verweis auf das DWb XI, Sp. 1678) und übersetzt ›Wo wäre sonst so hoch der Einsatz für mein Dienen und mein Leiden?‹ Le und BMZ kennen i¬hôhe komen~i in dieser Bedeutung nicht.]]
		m{i\|î}n / dien#st #vn#d al m{i\|î}n¦arebeit·?
		wan die / ich h{a\|â}n genome#n·,
		d{u^i\|iu} h{a\|â}t #sch{o\|œ}ne #vn#d w#erde-/{k\|ch}eit#·.
		h{o\|ô}her m{#v^o\|uo}t, d#v twinge#st mir den / l{i\|î}{b\|p} ze>>h{o\|ô}{h\|ch}·,
		#vn#d i#st dir d#c h#erze m{i\|î}n dar z{#v^o\|uo} / bereit·,
		wand e{s\|z} ie die nidern mi#nne vl{o\|ô}ch·. /

Überlieferung (Synopt. Schema)