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Ulrich von Liechtenstein, ›Vrowe, libe vrowe min‹ (L 21–25) Lied zurückLied vorDruckerTEI Icon

Kommentar

Überlieferung: C und L überliefern die fünf Strophen parallel.

Form: 4a .4b / 4a .4b // 4c .4x .5c

Die Strophenform von Str. III weicht vom Schema geringfügig ab und ist in sich gleichförmiger: Zum einen wird der a-Reim im umarmenden Reim des Abgesangs wieder aufgegriffen, zum anderen fallen auf den Schlussvers, geht man wie sonst im Lied von alternierender Hebung und Senkung aus, nur vier Hebungen.

Inhalt: Die Ich-Klage spielt mit Sommer und Winter (vgl. Str. I–III) sowie liebe und leit (vgl. Str. IV) typische Gegensätze der Liebesdarstellung durch. Ein Natureingang stößt die Klage an: Winter und Liebesleid (ein ander leit, I,5) verursachen dem Ich Schmerz. Den Sommer lobt das Ich dagegen in Str. II als diejenige Jahreszeit, in der man werden vrouwen (C II,7) besser dienen kann. III stärkt wieder die persönliche Perspektive: Das Ich beklagt, dass es seiner Geliebten nicht nahen bi (C III,7) liegen darf; die Möglichkeit schlechthin für Minnefreude im Winter ist ihm damit verwehrt. Str. IV setzt argumentativ neu ein: Das Ich entwickelt aus der Dichotomie von liebe und leit Hoffnung auf Liebesglück und bittet die Geliebte um ihr Entgegenkommen. Dafür reicht die Schlussstrophe ein Argument nach, nämlich den beständigen Dienst des Ichs, seit es denken kann (sit der zit, / daz ich verstuͦnt beidu̍ u̍bel unde guͦt, C V,6f.). Die Formel übel und guot betont noch einmal den Gegensatz als durchgängiges Gestaltungsmittel des Lieds.

Simone Leidinger

Kommentar veröffentlicht am 01.01.2019.
Gehört zur Anthologie: Minne- bzw. Werbelied
 L Liecht 25 = KLD 58 V 5Zitieren
Digitalisat
München, BSB, Cgm 44, fol. 24rb
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